Herzrasen by Sam Nolan

Herzrasen by Sam Nolan

Autor:Sam Nolan
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-01-07T16:00:00+00:00


Kapitel 8

Ich machte mich wieder auf den Weg nach Hause, hoffte, dass Neven vielleicht auch dahin unterwegs war, auch wenn ich nicht so wirklich daran glaubte. Ich versuchte auch noch ein paar Mal, ihn anzurufen, ich konnte ihn doch nicht einfach so gehen lassen, doch natürlich nahm er nicht ab und nach dem dritten Mal, machte er dann sogar auch sein Handy aus. Und da ich genau wusste, wie stur Neven sein konnte, rechnete ich auch gar nicht mehr damit, ihn heute überhaupt noch einmal wieder zu sehen. Doch wäre das alles nicht schon schlimm genug gewesen, stand ich dann auch noch vor unserem Haus und stellte fest, dass natürlich Neven den Haustürschlüssel in der Tasche hatte. Ich war total verzweifelt, vollkommen am Ende, warum musste dieser scheiß Tag denn nur noch schlimmer werden? Ich schellte ein paar Mal, aber natürlich hörten meine Eltern mich nicht. Es war schon verdammt spät und sie schliefen sicherlich schon tief und fest.

Also wählte ich mit Bauchschmerzen Noahs Nummer und hoffte, dass ich damit nicht wieder ein komplettes Drama auslöste.

„Jan warte, ich geh kurz nach draußen.“ Im Hintergrund lief immer noch laute Musik, sie schienen also immer noch im „Get in“ zu sein. Es dauerte ein paar Minuten, bis Noah wieder am anderen Ende war, er hatte wahrscheinlich Probleme, sich erst einmal durch die Menschenmassen zu drängeln. „So, da bin ich wieder. Was ist denn los?“

„Könnt ihr mich abholen?“

„Wo bist du denn?“

„Vor meiner Haustür, aber Neven hat den Schlüssel in der Tasche und jetzt stehe ich hier und komm nicht rein.“

„Und wo ist Neven?“, fragte er verwirrt.

„Frag lieber nicht.“

„Doch, ich frage aber. Was ist passiert Jan?“

„Können wir da gleich drüber sprechen? Könnt ihr mich holen?“

„Sicher, dauert aber etwas, weil ich jetzt erst einmal wieder rein muss und Bastian holen.“

„Kein Problem, ich warte so lange.“

„Ist gut, dann bis gleich.“

Ich legte auf und setzte mich erst einmal auf die Stufe vor der Haustür, legte mein Gesicht in meine Hände. Was hatte ich da nur wieder für einen Mist angestellt? Dabei wollte ich, nach allem was Neven mir erzählt hatte, doch eigentlich in Zukunft für ihn da sein. Ihm dabei helfen, sich gegen seinen Dad zur Wehr zu setzen. Und jetzt war plötzlich all das irgendwie ganz weit weg und ich wusste auch nicht, wie ich das alles wieder hinbiegen sollte. Eine knappe dreiviertel Stunde später kamen dann auch Noah und Bastian, um mich endlich abzuholen und ich war verdammt dankbar dafür.

„Alles okay?“, fragte mich Noah, als ich zu ihnen ins Auto gestiegen war.

„Nichts ist okay, ich bin so ein verdammter Vollidiot.“ Ich lehnte meinen Kopf gegen die Fensterscheibe und war froh darüber, dass Noah erst einmal keine weiteren Fragen stellte. Ich hatte keine Lust, mich zum Deppen zu machen, wusste ich doch selbst gut genug, dass ich einen großen Fehler gemacht hatte. Aber ich wusste auch, dass ich einem Gespräch mit Noah wahrscheinlich auch nicht aus dem Weg gehen konnte.

Bei ihnen angekommen ging ich dann auch sofort ins Wohnzimmer, stellte mich ans Fenster und schaute nach draußen.



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